Faro de Punta Carnero |
Hallo liebe Leser!
Von Birder-Freunden hatten wir den Tipp bekommen, es während des Vogelzugs mal am Faro de Punta Carnero, im Naturpark der Gibraltarstrasse, zu versuchen. Dort, hoch über den Klippen, sollte es besonders schön sein, die Ankunft der Wespenbussarde aus Afrika zu beobachten.
Und da das Wetter am Samstag sehr schön war und der Wind günstig von Westen kam, machten wir uns auf den Weg, vorbei an den Hafenanlagen von Algeciras, wo wir dann rasch die kleine Strasse fanden, die direkt in den Park führt:
Ein wirklich wundervoller Tag in der Bucht von Algeciras. Da macht nicht nur Vogelgucken Spass!
Schon bald tauchte der Leuchtturm von Punta Carnero auf:
Und kurz nach diesem Leuchtturm konnten wir parken und genossen dieses Panorama auf die Berge Afrikas:
Das genau ist also die engste Stelle zwischen Afrika und Europa:
Bislang waren wir durch diesen Naturpark immer nur auf der Hauptstrasse gefahren, da wir keine Ahnung von der Existenz dieser kleinen Strasse hatten. Wir waren schlichtweg begeistert und genossen die herrlichen Aussichten. Und wer ganz genau hinschaut, entdeckt, dass wir nicht die einzigen Vogelgucker mit Hoffnung auf Wespenbussard-Schwärme waren:
Na, hier sind man´s besser :
Es ist ein einzigartig schöner Ort, um den Vogelzug zu beobachten, wenn, ja wenn ...
... wir dann etwas mehr als diesen Falken gesehen hätten! Einige andere birder bestaunten nicht schlecht einen hoch fliegenden Zwergadler und einen einzigen Schwarzmilan, oder suchten zwischen den Wolken über den afrikanischen Bergen nach seltenen Möwen. Nun, wir sind da wohl leider in letzter Zeit etwas zu sehr verwöhnt worden, als die Wespenbussarde und Bienenfresser direkt im oder über dem heimischen Biotop waren! Defitiv war uns an dem Tag in Faro de Punto Carnero zu wenig los und die wenigen Vögel zu weit entfernt. Aber zu Storchenzugzeiten fahren wir da ganz bestimmt wieder hin!
Nachdem wir die imposante Landschaft an der Gibraltarstrasse ausgiebig bestaunt hatten, machten wir uns auf den Weg zur Müllhalde von Los Barrios. Kontrastprogramm pur! Aber wir wollten Vögel sehen und wurden nicht enttäuscht, denn schon unterwegs überraschte uns dieser Gänsegeierschwarm:
Und zu unserer grossen Überraschung hielten sich auf der Müllhalde und dem anschliessenden Alcornocales Naturpark Aberhunderte von Schwarzmilanen auf:
Es pustete ein heftiger Westwind und die Schwarzmilane zogen es vor, auf den Bäumen zu hocken oder ...
... auch am Boden, um sich zu schützen:
Aber natürlich waren auch viele in der Luft. Selbst diesen tollen Flugkünstlern konnte man aber anmerken, dass der starke Wind eine Nummer zu heftig für sie war. Und daher hatten sie sich also in Los Barrios angesammelt:
Auch die vielen Störche, die wir auf der Müllkippe antrafen, hatten so ihre Schwierigkeiten. Der Flug in grosser Höhe war noch nicht das Problem, aber ...
... sobald sie zur Landung ansetzten, ...
... gerieten sie ganz schön ...
... ins Schlingern:
Nachdem die Landung dann doch noch gelungen war, schritt man erstmal wichtigtuerisch auf und ab:
Aber auch dabei hätte es einen Rotschnabel beinahe vom Dach gepustet:
Auf dem von Wildblumen gesäumtem Strässchen machten wir uns auf den Weg zur Storchenkolonie von San Roque, wo wir noch unbedingt nach den Kinderstuben schauen wollten:
Unterwegs zeigte uns ein Schwarzkehlchen stolz das erbeutete Insekt:
Und ich könnte ja schwören, dass hier ein Sumpfrohrsänger singt, nur kommt der in Spanien nicht vor. Also doch ein Schilfrohrsänger? Aber wo ist der cremefarbene Überaugstreif?
Und zum Schluss dann noch diese Bilder aus den fröhlichen Kinderstuben ...
... der Weissstorchkolonie von San Roque. Alle haben für Nachwuchs gesorgt und wir sahen mehrere Nester mit vier Küken. Genial!
Ein rundum schöner Frühlingstag!
Birgit Kremer